2021 – 12 Monate – 12 Projekte - DER MAI - Sonnencreme vs. Korallenriff
Der Sommer naht! Grund genug, einmal Alternativen vorzustellen, die der Umwelt nicht schaden. Denn was viele nicht wissen: Viele in Sonnencremes enthaltene Wirkstoffe schaden den Korallen im Meer erheblich – und können auch weitere Folgen für die Natur und sogar den eigenen Körper haben.
Dass das Korallensterben ein dringendes Thema ist, zeigt der Inselstaat Hawaii. Seit Anfang 2021 ist die Verwendung von Sonnencremes mit Inhaltsstoffen, die das Korallenriff schädigen können verboten. Und auf Palau drohen bis zu 900 Euro Strafe für „Falschcremer“.
Selbst in Deutschland werden immer mehr Stimmen laut, die eine Untersuchung von Einwirkungen der chemischen Sonnencremes auf das empfindliche Ökosystem in deutschen Seen und auch im Meer fordern. In der Ostsee konnten bereits zahlreiche UV-Filter-Ablagerungen nachgewiesen werden.
Die meisten Sonnenpflegemittel beinhalten synthetisch-chemische Bestandteile.
Korallen - Eine Zweier-WG in großer Kolonie
Wenn du bei einem Tauchgang eine Koralle näher betrachtest, wirst du feststellen, dass sie aus ganz vielen winzigen Lebewesen besteht.
Die Koralle, die wir beim Schnorcheln und Tauchen sehen ist tatsächlich eine Kolonie aus vielen winzigen Korallenpolypen.
Doch da gibt es noch mehr.
In jedem Korallenpolyp lebt eine Algenart und verleiht ihm die fröhliche Farbe.
Dafür, dass die Alge in der Koralle wohnen darf, ernährt sie im Gegenzug den Korallenpolypen.
Eine wundervolle Zweier-WG, die durch einige Inhaltsstoffe von Sonnencremes tödlich gefährdet werden.
Manche Sonnencremes schaden nicht nur dem Riff, sondern auch anderen Meereslebewesen und uns
Einige Inhaltsstoffe aus konventionellen Sonnencremes schaden leider auch Rifffischen.
So wurde gezeigt, dass bestimmte Sonnencremes das Verhalten bestimmter Meeresbewohner stören und die Sterblichkeit erhöhen können.
Unsere Nemos, die Clownfische, reagieren z.B. schlecht auf den chemischen Filter Oxybenzon.
Und für Zebrafische konnte gezeigt werden, dass Octinoxat – auch ein UV-Filter – die Gehirn- und Leberentwicklung beeinträchtigen kann.
Und auch Seegurken und Shrimps sind davon betroffen.
Es hört nicht auf!
Die UV-Filter 4-Methylbenzylidene Campher, Oxybenzon, Octocrylen und Octinoxat wurden zudem in (!) diversen Fischarten weltweit identifiziert.
Was das für die Fische aber auch für die Nahrungskette bedeutet?
Korallenschädliche Substanzen – darauf ist zu achten!
- Benzophenone-1
- Benzophenone-3 (Oxybenzon)
- Benzophenone-2 → zur Studie
- Benzophenone-8 (Dioxybenzon)
- Ethylhexyl Methoxycinnamate (Octinoxat)
- Paraaminobezoesäure (PABA)
- 2-Cyano-3,3-diphenyl-2-propensäure-2-ethylhexylester (Octocrylen)
- 4-Methylbenzylidencampher (Enzacamen)
- nano-Zink (kannst du an dem Wort „nano“ in der Inhaltsstoffliste erkennen)
- nano-Titandioxid (auch an dem Wort „nano“ in der Inhaltsstoffliste erkennnbar)
- Butylparaben und andere Parabene
- Triclosan
Empfehlungen für nachhaltige Sonnencremes auf einen Blick:
- Biotherm
- Alverde
- Caudalíe
- Salt&Stone
- Suntribe
- Ladival
- Eco Cosmetic
- Weleda
- Biolsolis
- Suntribe
- Eco Cosmetics
- Eubiona
- BioSolis
Vielleicht glaubst du jetzt „Ach die kleine Menge, die ich einbringe, die macht doch nichts“?
Schätzungen zufolge werden jedes Jahr bis zu 14.000 Tonnen Sonnencreme ins Meer getragen.
Unglaublich, oder!
Was tun mit meiner alten Sonnencreme?
Alte Sonnencremes wegschmeißen ist allerdings auch keine Lösung. Die Alternative: Die Cremes mit den chemischen Stoffen nur anwenden, wenn man nicht ins Wasser geht – zum Beispiel beim Wandern oder sonstigen Freizeitbeschäftigungen unter der Sonne. Wer trotzdem baden geht, sollte die Cremes immer gut einmassieren und vor dem Schwimmen immer gut einziehen lassen. Oder bestenfalls erst nach dem Bad cremen.
Damit wir noch sehr lange diesen wundervollen Anblick eines farbenprächtigen Riffs mit all seinen Bewohnern bewundern können – Achtung bei der Wahl der Sonnencreme!
Quellen: www.indojunkie.de;
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