Test APEKS Flight
Es kommt nicht immer auf die Größe an
Das Ziel der APEKS-Ingenieure lässt sich in der offiziellen Produktbeschreibung nachlesen: Der APEKS Flight sollte der leichteste Regler der Welt werden. Dieses Ziel wurde erreicht.
Damit wären wir schon zu Beginn bei den harten Fakten angelangt.
1. und 2. Stufe zusammen wiegen lediglich 589 Gramm. 340 Gramm für die 1., 127 Gramm für die 2. Stufe und dann bleibt der Rest noch für den Flexschlauch samt Kappen usw.
Die balancierte und membrangesteuerte 1. Stufe ist aus Messing geschmiedet und weist 4 Mittel – sowie 2 Hochdruckanschlüsse auf, die sinnvoll positioniert sind. Ein Kunststoffmantel schützt das gute Stück vor Kratzern und anderen Beschädigungen.
Sowohl die 2. Stufe, als auch der optional erhältliche Octopus kommen mit Flexschläuchen daher. Dadurch kann das Set platzsparend gepackt werden.
Das bereits oben erwähnte Ziel von APEKS, was Größe und Gewicht angeht, ist sofort beim ersten „In die Hand nehmen" beim Händler ersichtlich. Das komplette Set ist extrem leicht und handlich, wirkt fast schon klein, zumindest in einer durchschnittlichen Männerhand.
Ich bin auf den APEKS Flight gestoßen, da ich zum einen natürlich einen reinen Urlaubsregler gesucht habe, der locker ins Handgepäck passt, zum anderen wollte ich den Neuerwerb auch für die Poolausbildung nutzen und so das lästige Umbauen meines redundanten Systems von Freiwasser auf Pool endlich abschaffen.
Vor dem anstehenden Tauchurlaub in Ägypten habe ich den Flight also kurzerhand in unserer Tauchschule in München Feldmoching einpackt. Nur zu Testzwecken – ich bring ihn zurück!
So habe ich mit „meinem" neuen Regler gleich mal 20 Tauchgänge in Ägypten absolviert. Das integrierte Venturi System, kurz IVS, sorgt dafür, dass der Regler, stellt man das filigrane Hebelchen auf „Minus", beim Eintauchen ins Wasser nicht abbläst. In der „Plus"-Stellung" erhöht sich die Luftlieferleistung und unterstütz so den Atemfluss, wenn man das will.
Die 2. Stufe ist wirklich sehr klein, so fühlt sie sich beim Tauchen auch an. Ich persönlich empfand das nach einer kurzen Umgewöhnungsphase als sehr angenehm und komfortabel. Der Atemkomfort ist sehr hoch, hier gibt es nichts zu meckern. Als einziges Manko, wenn man es denn so bezeichnen möchte, fiel mir auf, dass der Regler beim Tauchen „über Kopf" in Rückenlage, also mit dem Gesicht zur Wasseroberfläche plötzlich Schwierigkeiten mit der Luftlieferleistung hatte. Da das aber selten bis gar nicht die natürliche Haltung eines Tauchers ist, hat mich das nicht weiter eingeschränkt.
Die Flexschläuche sind in bewährter Art und Weise sehr angenehm, da sie den Zug vom Kiefer nehmen und somit kaum spürbar die 2. mit der 1. Stufe verbinden.
Der Luftduschenknopf geht fast über die gesamte Vorderseite der 2. Stufe. Somit bringt die geringe Größe des Gehäuses auch hier definitiv keinen Nachteil mit sich.
Das angenehme Atemverhalten des Reglers veränderte sich auch nicht bei der in Ägypten (halbstaatlich, inoffiziell, tauchbasenabhängig, was auch immer ...) vorgegebenen Tauchtiefe von 30 Metern. Zwischenzeitlich hat mich der APEKS Flight auch schon u.a. mehrmals an das Wrack der Lina vor Cres/Kroatien begleitet und auch bei 40 Metern unverändert seine Arbeit getan.
Aufgrund der kompakten Bauweise bietet die 2. Stufe wenig Angriffsfläche und lässt sich auch bei Strömungstauchgängen, wie in meinem Fall am Elphinstone erstklassig tauchen.
Der Blasenabweiser ist ausreichend groß konzipiert und tut, was er tun soll ordentlich, nämlich Blasen abweisen.
So kam es, wie es kommen musste. Kaum zurück in München habe ich den Flight natürlich nicht zurück gebracht, sondern bezahlt und behalten. Die UVP ist nicht ohne. Damals 599 € inklusice Octopus sind nicht günstig, aber man erhält einen grundsoliden und wertigen Atemregler.
Für mich ist der APEKS Flight zwischenzeitlich fester Begleiter im Urlaub und im Pool.
Als reiner Warmwasserregler ist natürlich spätestens bei 10°C Wassertemperatur Schluss. Am Rande sei noch erwähnt, dass 1. und 2. Stufe in unterschiedlichen Farben, neben Grau und Grün sogar in Rosa (dem momentanen Trend folgend) erhältlich sind.
Die mitgelieferte Reglertasche hat diesen Namen eher nicht verdient, daher packe ich das Set ordentlich in meine AQUALUNG Red Line 50, die mir auch als Handgepäckstasche dient.
Das erste Mal wirklich verflucht habe ich den APEKS Flight erst, nachdem ich ihn, frisch bei Aqualung in Singen technisch beschult, auf der Werkstatt zur Revision liegen hatte. Hier stößt man als Techniker mit bayrischen Wurstfingern schnell an seine Grenzen. Aber das soll den ambitionierten Sporttaucher nicht belasten.